Die "optimale" Katzenhaltung in einem Züchterhaushalt gestaltet sich schwieriger
als in einem normalen Haushalt mit 1 - 3 kastrierten Samtpfoten. Hält man als
Züchter dazu noch eigene, potente Deckkater wird es noch um einiges komplizierter.
Man kann nicht einfach alle Katzen frei rumlaufen lassen, wie man sich das in einem
normalen Katzenhaushalt vortsellt. Die potenten Kater würden die Mädels dann arg
bedrängen, da Kater schließlich das ganze Jahr über an den Mädels interessiert sind.
Die Mädels haben jedoch nur Interesse an den Katern, wenn sie rollig sind. Dies würde
zu unnötigem Stress und Disharmonie untereinander führen, was wir vermeiden wollen.
Daher leben unsere Katzen in 2 bzw. hin und wieder auch in 3 Gruppen - die Kater,
die Mädels und in den ersten Wochen nach der Geburt haben die Mütter und ihre
Babys auch noch "ihr eigenes Reich". Jedoch bekommen alle voneinander mit, dass da
noch andere Katzen & Kater sind, hören und sehen sich.
Vorher haben unsere potenten Kater gemeinsam in einem eigenen, toll ausgestattetem
Zimmer gelebt, womit wir jedoch nicht so ganz zufrieden waren. Die Jungs konnten die
Mädels zwar hören und riechen, aufgrund der Anordnung unserere Räume aber nicht
sehen. Dies führte dazu das die Jungs irgendwann angefangen haben lautstark nach
den Mädels zu rufen und leider auch (teilweise) stark zu markieren. Es war kaum
auszuhalten - weder die Jungs, noch wir waren zufrieden. Daher lebt unser aktueller
Jungkater Wilbar nun zusammen mit uns, unseren Katzen-Oma (11 Jahre) und unseren
beiden Hunden im Wohnzimmer. So kann er die Mädels beobachten und unter
unserer Beobachtung in Kontakt mit ihnen treten. Dies ist unser Versuch auf ein
harmonischeres und ausgeglicheneres Zusammenleben mit einem poteten Zuchtkater.
Im Laufe des Jahres 2022, wenn unser Katerchen seine ersten "Techtelmechtel" mit
den Mädels hatte, werden wir dann auch sehen, ob und welche (hoffentlich positven)
Veränderungen diese Variante der "Zuchtkaterhaltung" mit sich bringt und, ob es
für uns (und unseren Kater) die beste Lösung ist.
Unsere Mädels haben weiterhin "ihr eigenes Reich". In einem knapp 20 m² großen
Zimmer können sie den ganzen Tag nach Belieben spielen, toben und schlafen.
Jedoch können sie nun nicht mehr so einfach mit zu uns in Wohnzimmer kommen, da
hier ja nun unser Kater ist. Dafür haben wir jetzt jedoch ein zusätzliches Zimmer
für unserer Mädels - unser ehemaliges "Katerzimmer" (12 m²) ist nun ja wieder "frei",
sodass dort unsere werdenden Mamas vor der Geburt einziehen und darin auch die
ersten Wochen zusammen mit ihren Babys verbringen. Diese Möglichkeit ist eine
wirkliche Bereicherung für alle. Die Katzenmütter haben dadurch viel mehr Ruhe und
können sich entspannter um ihren Nachwuchs kümmern. Gerade bei Katzen, die zum
ersten Mal Babys haben ist das gut.
Spätestens nach der ersten Impfung (im Alter von 8 / 9 Wochen) ziehen die Kitten
und die Mama dann aber auch wieder zurück in das eigentliche Reich unserer Mädels.
Dies ist für die weitere Entwicklung und Sozialisierung der Kitten enorm wichtig.
In unserem regulären "Katzenzimmer" lernen sie nicht nur andere, große Kratzbäume
kennen, sondern eben auch andere Katzen verschiedener Altersgruppen. Diese
übernehmen dann auch die eigentliche "Erziehungsarbeit" und zeigen den Kleinen,
was sie dürfen und was nicht. Für die Kitten ist das toll und ein richtiger
"Abenteuerspielplatz". Und für die größeren Katzen ist es auch gut. Sie lernen durch
die Kitten auch sich zurück zu nehmen, geduldig(er) zu sein und haben dadurch
einen sehr abwechslungsreichen Alltag.
Alles in Allem sind wir mit der aktuellen Aufteilung sehr zufrieden und auch unsere
Samtpfoten machen einen sehr zufriedenen Eindruck. Wir hoffen das es so bleibt.
Vielleicht sollten wir noch erwähnen das es trotz der räumlichen Trennung unserer
Katzen keine geschlossenen Türen gibt. Wir haben selbstgebaute Türen mit
Fliegengitter (Petscreen-Gewebe), wodurch sich die Katzen zu jeder Zeit sehen,
beschnuppern und miteinander kommunizieren können. Und so bekommen sie auch
alle Alltagsgeräusche & - gerüche mit.